Ankündigungen

Es ist noch nicht zu Ende – Nein zu Investoren in der DFL!

Am 11.12.2023 gab die DFL-Mitgliederversammlung mit einer haargenauen 2/3-Mehrheit den DFL-Geschäftsführern einen Freifahrtschein zur Verhandlung mit potenziellen Liga-Investoren an die Hand. Diese Abstimmung erzeugte medial Aufmerksamkeit und wurde von den Fanszenen kritisch begleitet. Nachdem bereits im Mai 2023 eine Zustimmung scheiterte, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und im Dezember erneut über einen Investoreneinstieg abgestimmt. Völlig unverständlicherweise wurde nun gänzlich intransparent und anonym abgestimmt und so können Fans vieler Vereine lediglich mutmaßen, wie ihr Verein votiert hat. In einigen Fällen gab es klare Mitgliederentscheide und Weisungen, an die sich die Entscheidungsträger im Sinne der 50+1-Regel bei ihrer Stimmabgabe zu halten hatten. Durch das intransparente Verfahren ist eine Kontrolle dieser ausgeschlossen. Unsere Kernforderung bleibt bestehen, dennoch fordern wir mindestens eine erneute Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel!

Wir werden nicht lockerlassen und sind bereit, gegen den weiteren Ausverkauf und negativen Einfluss von außen auf unseren Fußball zu kämpfen. Es ist noch nicht zu Ende…

Die Fanszenen Deutschlands im Januar 2024

Wir werden kein Teil eures Deals sein!

Das Ergebnis der DFL-Vollversammlung hinsichtlich des Investoreneinstiegs stellt einen Dammbruch für die Bundesliga dar. Wenig ist von der während der Pandemie beschworenen Demut des Profifußballs geblieben – stattdessen entschieden sich die windigen Vereinsvertreter in einem äußerst intransparenten Prozedere für den Weg des Geldes. Wenig überraschend stehen nun auch besonders zweifelhafte Investoren schon mit einem Fuß in der Tür, wodurch sich die viel zitierte Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung endgültig als reine Floskeln entpuppen.

Dass für Entscheidungen dieser Tragweite eine Zustimmung der Mitgliederversammlungen der Vereine zwingend notwendig sein sollte, scheint offenbar nicht mit dem Demokratieverständnis vieler Clubvertreter vereinbar zu sein. Wir als das scheinbare Fußvolk sollen durch die herbeigefaselten „roten Linien“, die die Einflussnahme durch die potenziellen Investoren angeblich begrenzen, ruhiggestellt werden.

Doch was eine realistisch bevorstehende Zerstückelung der Spieltage oder gar die Austragung von Topspielen im Ausland angeht, sollten wir Stadiongänger uns dennoch nicht blenden lassen! Ein Vertrag, der über zwei Jahrzehnte abgeschlossen wird, öffnet auf lange Sicht die Büchse der Pandora, die weitere Investoreneinstiege nicht ausschließt – ganz im Gegenteil. Seid euch sicher, die unbändige Gier nach Profit wird sich mit der Zeit nicht legen und gleichzeitig aber die finanziellen Zwänge in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nur noch mehr zunehmen. Die unwirsche Aufforderung an Kritiker, sich der Entscheidung zu unterwerfen und den „Deal“ nicht zu gefährden, zeugt nur von dem fortschreitenden Realitätsverlust in den Gremien der DFL.

Dass wir ein nicht unbedeutender Teil des Produkts Bundesliga sind, das mit all seinen stimmungsvollen und gut gefüllten Stadien glänzt, ist uns durchaus bewusst. Auch wir können uns nicht davon freisprechen, wöchentlich die Fernsehzuschauer mit großen Choreografien und beeindruckenden Gästeauftritten vor die Mattscheibe zu locken. Während der Alltag auf den Rängen in anderen europäischen Topligen oft einem Trauerspiel gleicht, dient die lebendige Fankultur in Deutschland als ein Alleinstellungsmerkmal. Doch gerade deswegen ist unsere Teilhabe an dem Produkt Bundesliga zugleich auch unsere größte Waffe! Wir haben unseren Anteil am Wert des Profifußballs in den eigenen Händen. Nicht nur bei der Abschaffung der Montagsspiele oder der Aussetzung von Kollektivstrafen konnten wir bereits in der Vergangenheit unsere Stärke als Gemeinschaft der Fanszenen unter Beweis stellen. Die Freiheit unserer Kurven und damit auch die der Vereine, denen wir unermüdlich folgen, ist für uns unverhandelbar! Der angebliche Dialog auf Augenhöhe mit der Basis war schon lange eine leere Worthülse – nun müssen wir uns anderweitig Gehör verschaffen! Und um gehört zu werden, wird man von uns nichts hören. Zumindest die ersten zwölf Minuten der Spiele am kommenden Wochenende nicht. Wir sind nicht bereit, dem Ausverkauf des Deutschen Fußballs tatenlos zuzusehen. Um zu verdeutlichen, dass der vielbeschworene 12. Mann bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten, werden wir zwölf Minuten schweigen.

Den Investoreneinstieg sehen wir als einen elementaren Angriff auf den basisorientierten Volkssport Fußball hierzulande. Die Funktionäre mögen Medienrechte verscherbeln können, doch gleichwohl können wir unsere eingebrachten Anteile am Produkt Bundesliga selbst beeinflussen. Unsere Ressourcen im Kampf gegen die Profitgier und Willkür der DFL werden wir kollektiv bündeln. Noch könnten die Geschäftsführer der Liga das verhängnisvolle Investmentprojekt stoppen. Wir werden diesen Weg genauestens im Visier behalten!

Die Fanszenen Deutschlands im Dezember 2023

Es bleibt dabei: Nein zu Investoren in der DFL!

Der erste Anlauf einen Investor für die DFL zu gewinnen, ist im Frühjahr dieses Jahres auf der Mitgliederversammlung der DFL krachend gescheitert. Nun unternimmt die DFL einen weiteren Anlauf und möchte am 11.12. eine Entscheidung darüber fällen, die Geschäftsführung erneut in Verhandlungen mit potenziellen Investoren zu schicken und diesen gleichzeitig die Vollmacht zur Unterzeichnung zu erteilen.

Beim ersten Blick auf das neue Vorhaben bemerkt man, dass einige Kritikpunkte von uns Fans bei der DFL angekommen sind, wichtige Kritikpunkte aber unbeachtet geblieben sind. Es ist beispielsweise keine Rede mehr von einem Auszahlungstopf, aus dem u.a. 300 Millionen Euro zur freien Verfügung an die Vereine gegangen wären, welche in erster Linie der „Flutung des Marktes mit Geld“ gedient hätten. Die größten Sorgen von uns Fans wurden zwar augenscheinlich von der DFL erkannt, können uns jedoch auch durch den zweiten Vorschlag für einen Investoreneinstieg nicht glaubwürdig genommen werden. Die DFL mag betonen, dass die „Hoheit über Spielplanung und Anstoßzeiten“ auch in Zukunft bei der DFL liegen wird. Eine Ausgleichszahlung an die Vereine für die Mindereinnahmen durch die Beteiligung des Investors an den zukünftigen Medienerlösen ist jedoch nur für die nächsten fünf Jahre einkalkuliert. Vereine und Investor werden also gleichermaßen darauf angewiesen sein, die Medienerlöse schon in den kommenden fünf Jahren um mindestens neun Prozent zu steigern, nur um den Status Quo zu erhalten. Eine Erklärung dafür, wie man die Medienerlöse kurzfristig signifikant steigern will, auch ohne zusätzliche Anstoßzeiten zu schaffen, liefert die DFL nicht. Die Mechanismen eines Investoreneinstiegs werden vermeintliche „rote Linien“ schon bald verschieben, ohne dass es dafür Stimmrechtsmehrheiten des Investors bedarf.

Auch der zweite Vorschlag für einen Investoreneinstieg in der DFL wird von den Fanszenen Deutschlands trotz der leichten Anpassungen abgelehnt!

Seit Jahrzehnten kritisieren die Fans in Deutschland die zügellosen Ausmaße der Kommerzialisierung. Spieler-, Berater- und Funktionärsgehälter haben mittlerweile völlig ungerechtfertigte Sphären erreicht und sind nicht solide gegenfinanziert. Anders kann nicht erklärt werden, dass die Pläne des Milliarden-Unternehmens Profifußballs nicht aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können.

Selbst wenn man die Einschätzung teilt, dass die mediale Aufbereitung nicht gut ist, so bleibt doch die Frage, ob man es sich hier nicht wieder zu einfach macht. Alle anderen Probleme werden totgeschwiegen und die Lösung ist ein Investor? Hier wird eine Kernproblematik der ganzen Branche gespiegelt. Seit Jahren ist die Antwort auf jedes Problem in der Bundesliga das „Hinzuziehen von Partnern“ aka Investoren. Anstatt das eigene Handeln zu hinterfragen, ist man im Kreislauf seines unsoliden und nicht nachhaltigen Wirtschaftens, welches einem erst neulich während der Corona-Pandemie massiv auf die Füße fiel, immer auf der Suche nach dem nächsten Geldhahn. Hat man wirklich nur diese eine Schablone, um Probleme zu „lösen“ und sein Unternehmen zu führen? Ist der Blick zu verengt auf die mediale Aufbereitung eines mäßig spannenden Wettbewerbs? Die Bundesliga hat zahlreiche andere Probleme. Anstatt der um Meilen entfernten Premier League hinterher zu hecheln und erneut auf eine schnelle, externe Finanzspritze zu setzen, sollte der Deutsche Fußball dringend eine eigene solide, nachhaltige Vision mit der Besinnung auf die eigenen Stärken entwickeln.

Auch im neuen Anlauf ist das Ziel klar: Das Rad der Kommerzialisierung soll weitergedreht werden. Doch ist dies nicht eine klare Zockerei? Alle Gedanken um einen neuen Investor basieren auf der Grundannahme, dass die Bundesliga weiterhin ein attraktives Produkt darstellt sowie weiteres Wachstum möglich ist. Woher nimmt man bei der DFL diese Gewissheit? Sorgte in den letzten Jahren nicht gerade die Überkommerzialisierung des Fußballs für eine fortschreitende Entfremdung der Basis vom einstigen „Volkssport Fußball“? Sind die Probleme in anderen Ländern wie Frankreich oder Italien bei der gewünschten Maximierung der Vermarktungserlöse an den handelnden Personen vorbei gegangen?

Doch frei von diesen grundsätzlichen Ansichten bleiben noch weitere inhaltliche Fragezeichen.

Braucht die DFL wirklich einen Investor?

Es scheint wie ein schlechter Witz und ist doch nur ein erneuter Beweis dafür, wie miserabel und nicht nachhaltig im deutschen Profifußball gewirtschaftet wird, wenn man für die im Raum stehende Summe wirklich einen Investor benötigen sollte und dieses Investment nicht aus den eigenen Mitteln stemmen kann. Immerhin erwirtschaften allein die achtzehn Erstligisten zusammen einen jährlichen Umsatz von über drei Milliarden Euro.

Wer investiert überhaupt mit welchem Geld?

Es gibt nach wie vor keinerlei Transparenz, wer die potenziellen Investoren aus dem Bereich Private Equity sind. Jenen Private Equity-Investoren geht es prinzipiell nur um Profit um jeden Preis. Die DFL hat zudem überhaupt keinen Plan, oder sogar kein Interesse, wie zentrale Werte sichergestellt werden und die Mittelherkunft geprüft werden soll. Zumindest Teile des großen Gelds könnten aus Menschenrechtsverstößen, Waffenlieferungen oder sonstigen gesellschaftlichen Problemfeldern entstammen.

Zuschuss zu Auslandsreisen?

Auch hier fehlt jegliche Transparenz, auf welcher Basis diese Zuschüsse ausgezahlt werden. Warum ist dies überhaupt die Aufgabe der DFL? Welchen Mehrwert verspricht man sich von einer Auslandsreise eines Clubs, dessen Einzugsgebiet bereits innerhalb Deutschlands die eigene Region kaum übersteigt? Werden ohnehin schon zur Genüge alimentierte Clubs noch weiter unterstützt, wenn sie ihr Trainingslager in Zukunft bei möglichen „Partnerclubs“ in New York oder Brasilien abhalten?

Ungleiche Verteilung der internationalen Vermarktungserlöse!

Allen voran die internationale Vermarktung wird von der DFL als Hebel für Mehreinnahmen in Zukunft gesehen. Eine weitere Verteilung nach dem aktuellen Vergabeschlüssel, bei möglicherweise noch höheren Einnahmen, würde den Status quo mehr als nur zementieren. Die finanzielle Schere innerhalb der Vereine, aber auch zwischen erster und zweiter Bundesliga würde nur noch weiter auseinander gehen.

Die Entscheidung muss bei der Basis liegen!

Unter diesen Voraussetzungen darf es keine positive Abstimmung über eine reine Verhandlungsmasse geben. Es gibt keinen Grund den DFL-Geschäftsführern einen Freifahrtschein zum Vertragsabschluss zu geben. Wenn, dann muss über einen fertigen und unterschriftsreifen Vertragsentwurf mit einem der Öffentlichkeit bekannten Partner abgestimmt werden. Die Bestätigung dessen, sollte final aber nicht nur durch die Vertreter der zum Großteil ausgegliederten Kapitalgesellschaften, sondern durch die Mitgliederversammlungen aller Stammvereine der DFL erfolgen.

Die Fanszenen Deutschlands im Dezember 2023

Kalender 2024

Hallo FCK-Familie,

wie in den vergangenen Jahren haben wir auch für das Jahr 2024 einen Kalender im A3-Format aufgelegt. Wir möchten diesen wieder dazu nutzen, um gemeinnützige Institutionen in und um unsere Stadt zu unterstützen. Den Gewinn werden wir zu 100% an folgende Organisationen spenden:

– Bündnis gegen Depression – Region Westpfalz
– Frauenzuflucht Kaiserslautern e.V.
– Hospizverein für Stadt und Landkreis Kaiserslautern e.V.

Wir als FCK-Fans bilden eine starke Gemeinschaft. Lasst uns gemeinsam unsere Stadt und die Menschen unterstützen, die auf Hilfe anderer angewiesen sind.
Die Kalender könnt ihr wie gewohnt an unserem Infostand und nach dem Spiel vor der West, an der Ecke Süd-Ost und am Ottmar-Walter-Tor kaufen. Wer es am Spieltag nicht schafft, kann die Kalender auch unter der Woche am 12. Mann erwerben!

Gemeinsam für den guten Zweck, gemeinsam für Lautre!

Kalender 2024

Alle im Trikot nach Gelsenkirchen

Hallo FCK Fans,

eine weit verbreitete Fußballweisheit besagt, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg immer das Schwerste sei.

Daher möchten wir die Möglichkeit nutzen und im Vorfeld ein paar Worte an das gesamte FCK Umfeld richten, um uns Alle auf die kommende Spielzeit einzuschwören. Blicken wir dazu zunächst auf die vergangene Saison zurück. Während unsere Mannschaft in den ersten 19 Spieltagen auf einer regelrechten Euphoriewelle schwamm, kehrte im Laufe der Rückrunde ein wenig Ernüchterung ein. Eine Ergebniskrise gepaart mit ausbleibenden Spielglück, sorgte ab und an für etwas Frust. Trotzdem blieb am Ende ein überragendes Ergebnis: Tabellenplatz 9, Klassenerhalt am 26. Spieltag und eine ungewohnt sorgenfreie Saison. Ein Zuschauerschnitt von über 40.000 bei Heimspielen, teils utopische Auswärtsfahrerzahlen und eine Mannschaft, die nie aufgegeben hat und dadurch für 100 % Identifikation bei uns Fans sorgte.

Doch was bedeutet das für die neue Saison?
Selbst wenn die sportliche Euphoriewelle inzwischen abgeebbt ist und sich die 2. Bundesliga fast wie Normalität anfühlt, dürfen wir nicht vergessen, wo wir herkommen und noch vor zwei Jahren standen.
Sportlich kann das Ziel daher ausschließlich lauten: Klassenerhalt!

Wie auch in der vergangenen Saison können wir dieses Ziel nur gemeinsam erreichen. Das zu packen wird schwer. Vielleicht sogar schwerer als letzte Saison, wenn man der zitierten Fußballweisheit glauben mag.

Doch wir haben einen nicht zu unterschätzenden Trumpf in der Hand, den wir bereits in der letzten Saison des öfteren auspielen konnten – Uns Fans! Mit einem vollen Betze, einem fanatischen Publikum und mehreren tausend Bekloppten Auswärts, werden wir auch diesmal die Siege erzwingen auf dem steinigen Weg Richtung Ligaverbleib.

Machen wir uns daher für die Zukunft Folgendes bewusst:

Wir fordern von unserer Mannschaft bis zur letzten Minute alles zu geben?
Dann machen wir das auch!

Wir wollen, dass jeder noch so anstrengende Extrameter gegangen wird?
Dann gehen wir den auch!

Wir wünschen uns eine Elf, die richtig Bock auf den Betze hat, sich durch Niederlagen nicht aus der Bahn werfen lässt und mit voller Leidenschaft auftritt?
Dann treten wir genauso auf!

Wir alle zusammen, Mannschaft – Verein – Fans, können auch diesmal unser Saisonziel erreichen, wenn wir nur Alles dafür geben.

Zusammenhalt, Wille, Einsatz und Loyalität haben uns wieder dahin gebracht wo wir jetzt stehen.
Lasst uns daran festhalten!

Alle nuff uff de Betze zu allen Heimspielen!
Alle im roten Betze-Trikot nach Gelsenkirchen!

Alle im Trikot nach Gelsenkirchen

Stellungnahme zu den Geschehnissen beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf

Nach einer sportlich gelungenen Saison und dem daraus resultierenden Klassenerhalt gastierte Fortuna Düsseldorf am Sonntag im Fritz-Walter-Stadion. Die Partie brachte keinerlei Brisanz mit sich, da weder sportliche Entscheidungen anstanden noch eine Feindschaft zwischen den beiden Fanlagern herrscht. Dennoch stellte dieser Saisonabschluss einen neuen Tiefpunkt in der Arbeit der Polizei rund um die Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern dar.

Schon seit Längerem und verstärkt in dieser Saison fällt die Polizei in Kaiserslautern negativ mit nicht nachvollziehbaren Konzepten für alle Stadionbesucher auf. Dabei sind vor allem An- und Abreisewege der Heim- und Gästefans völlig unverständlich organisiert. So entbehrt es beispielsweise nicht erst seit Sonntag jeglicher kausaler Logik, dass mehrere tausend FCK-Fans wegen ein paar hundert Fortunen jede Menge Wartezeit am 11-Freunde Kreisel aufbringen müssen.

Genannte Kreiselsperrungen, die jeweils vor und nach den Spielen zu Gunsten der via Zug anreisenden Gästefans stattfinden, sorgen grundsätzlich dafür, dass viele FCK-Fans sich fühlen, als wären sie in Kaiserslautern bei einem Auswärtsspiel zu Gast. Besonders ärgerlich ist hierbei der Umstand, dass die Zeiten dieser Sperrungen – sofern sie überhaupt kommuniziert werden – oftmals seitens der Polizei nicht eingehalten oder spontan ausgedehnt werden. Dies führte besonders im Falle des Abendspiels gegen den HSV zu vielen Problemen für FCK-Fans, die wegen der überzogenen Sperrung die letzten Zugverbindungen gen Heimat nicht mehr erreichen konnten. Selbst ein vorzeitiges Verlassen des Stadions garantiert nicht, dass man sich nach dem Spiel nicht doch in einem Rückstau zwischen tausenden weiterer FCK-Fans befindet, die sich in der Straße “Zum Betzenberg” ansammeln. Gerade an heißen Tagen oder bei Regen eine miserable Situation, die auch aus Sicherheitsaspekten nicht sinnvoll sein kann, wenn selbst Rettungswagen Probleme haben, durch die Massen von Fans zu kommen. Zusätzlich ist es in diesem Zusammenhang nicht nachvollziehbar, dass Abmarschwege durch Einheiten oder Einsatzfahrzeuge künstlich verkleinert werden und weitere Nadelöhre auf den ohnehin schon überschaubaren Möglichkeiten rund um das Fritz-Walter-Stadion geschaffen werden. Ganz generell ist die übermäßige Präsenz der Polizei bei völlig harmlosen Spielen ohne Brisanz zwischen den Fanlagern ein Umstand, der absurder nicht sein könnte – vor allem, wenn man sich die populistischen Klagen der Polizeigewerkschaften nach Arbeitsüberlastungen zu Gemüte führt.

So werden regelmäßig nicht existierende Bedrohungsszenarien heraufbeschworen, sodass man sich als Stadionbesucher am Spieltag teilweise wie in einer innerländischen Militärübung fühlt. Ausgerufene Risikospiele gegen Nürnberg und Magdeburg, ein Wasserwerfer gegen Rostock sowie Helikopter und Drohnen gegen Düsseldorf sind dabei nur Einzelbeispiele. Dazu teils verhängte Alkoholverbote und bis zuletzt ein völlig überzogener Pufferblock im Stadion zeigen deutlich, dass die Einsatzleitung in Person von Ralf Klein nicht gewillt ist, auf andere Einschätzungen mit mehr Expertise (beispielsweise durch Vertreter des FCK) zu hören und agiert wohl einfach nach dem Motto: “Viel hilft viel”.

Wie eingangs erwähnt, fand dieses “Motto” gegen Düsseldorf seinen traurigen Höhepunkt. Bei der Abreise wurde an den Treppen “Zum Betzenberg” plötzlich eine Polizeikette zwischen FCK-Fans gezogen und auf Hinweise, dass damit Gruppen, Familien und Freundeskreise getrennt werden, nicht eingegangen und diese ignoriert. So schaukelte sich die Situation aufgrund der komplett fehlenden Kommunikation und dem aggressiven Auftreten seitens der Polizei schnell hoch, sodass die Beamten Pfefferspray gegen alle umstehenden Personen einsetzten. Dabei machten sie auch keinen Halt vor völlig unbeteiligten Fans, unter denen sich auch Kinder, ältere Menschen, Personen, die nur schlichten wollten, oder bereits orientierungslos am Boden liegende Personen befanden.

Im Zuge dessen wurden viele der Anwesenden durch Reizgas verletzt, einige schwer. Im Nachgang verweigerte die Polizei natürlich weiterhin jegliche Kommunikation und auch ein Sanitäter wurde erst nach 20 Minuten zu den Verletzten durchgelassen.

Die gesamte Situation war in ihrer Entstehung seitens der Polizei massiv eskalativ und wirkte teils gewollt. Warum man plötzlich einen Keil zwischen abreisende Heimfans treiben muss, erschließt sich uns bis heute nicht. Dass im Anschluss daran plötzlich behelmte Polizisten von der Löwenburg zu den Treppen in die Menschenmenge stürmen, ist Ausdruck der Planlosigkeit und Unüberlegtheit der Polizei. In deren Bericht finden die vielen von der Polizei verletzten Fans natürlich keine Erwähnung. Vielmehr wird von einem Angriff auf Polizeibeamte berichtet, um die Schuld gänzlich auf die Fans schieben zu können und in eine Opferrolle zu schlüpfen. Es ist klar, dass sich auch einzelne FCK-Fans falsch verhalten haben, jedoch trägt die Polizei, ohne deren aggressives Auftreten diese Situation gar nicht erst entstanden wäre, an dieser Eskalation eine große Mitschuld. Ebenso hätten die Szenekundigen Beamten die Situation erkennen und im Keim ersticken können. Das setzt aber voraus, dass sie tatsächlich “kundig” wären und darüber hinaus ein Interesse an einer Deeskalation hätten. Die Stimmung unter den FCK-Fans war an diesem Tag friedlich und entspannt wie schon lange nicht mehr. Nach dem Spiel wurde die Mannschaft trotz Niederlage aufgrund der sorgenfreien Saison gefeiert und es lag zu keinem Zeitpunkt Aggression in der Luft – bis zu oben beschriebenen Moment.

Diese Erlebnisse bringen uns zu dem Schluss, dass die Polizei in Kaiserslautern kein Interesse an einem guten Miteinander am Spieltag hat, sondern der Meinung ist, ihre “Konzepte” gegen jede Logik durchdrücken zu müssen und sich das Feindbild Fußballfan in deren Köpfen manifestiert hat. Dabei sind solche Zusammenstöße einkalkuliert und dienen dazu, die selbst verursachten massiven Kosten rund um die Spieltage rechtfertigen zu können. Zudem ist dieses Vorgehen mit Blick auf die EM 2024 im eigenen Land auch eine gute Möglichkeit, die Einsatzkräfte auf das Spektakel im nächsten Jahr vorzubereiten. Ralf Klein als Einsatzleiter und das Polizeipräsidium Westpfalz täten gut daran, ihre Denk- und Handlungsweise anzupassen und lieber funktionierende Einsatzkonzepte zu entwerfen, statt noch mehr Hundertschaften, Hubschrauber, Wasserwerfer und Drohnen anzufordern sowie aus jedem x-beliebigen Heimspiel ein sogenanntes “Risikospiel” zu kreieren.

Fanbündnis 1.FC Kaiserslautern

Rot-Weisse Hilfe

Für Bewegungsfreiheit in unserem Stadion – Keine Sektorentrennung auf dem Betze!

Mit einer Mischung aus Verwunderung und Entsetzen haben wir die Pressemeldung des Vereins zur “neuen Sektorentrennung” zur Kenntnis genommen. Verwundert deshalb, weil die Maßnahmen aus unserer Sicht äußerst überhastet, sehr aktionistisch und wenig durchdacht wirken. Entsetzt, weil diese “Lösung” ohne irgendeine Rücksprache oder gar im Dialog mit Fanvertretern getroffen wurden. Dass die aufgeführten Probleme einer überfüllten Westkurve – speziell in den 1er-Bereichen – bei manchen Heimspielen bestehen, möchten wir an dieser Stelle überhaupt nicht leugnen oder gar wegdiskutieren. Ebenso empfinden wir es als positiv, wenn sich über die Abläufe im Spieltagsbetrieb Gedanken gemacht wird, um ein sicheres und reibungsloses Stadionerlebnis für alle zu gewährleisten.

Unserem Verständnis entspricht es jedoch, dass unser Verein bei Themen dieser Tragweite vorher in den offenen Dialog tritt, mit uns Fans spricht und versucht, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten anstatt vollendete Tatsachen zu präsentieren. Dass geschlossene Umläufe oder gar Zäune die aktuellen Probleme nicht beheben, ist bereits am neuen Zaun in der Westkurve zwischen den 1er- und 2er-Blöcken zu sehen. Wer genau hinschaut, stellt fest, dass in den 4er-Bereichen der Kurve dieselben Lücken klaffen, wie bereits vor dem Bau dieses Trennzauns. Ebenso werden geschlossene Tore für die Besucher im Fritz-Walter-Stadion mehr zum Problem als zur Problemlösung.

Fans mit Nordtribünen-Karten sind wohl oder übel ab sofort gezwungen, den selben Weg wie die Gästefans zu nehmen oder zumindest am Gästeblock vorbei zu laufen. Darüber hinaus ist es Anhängern ohne Westkurven-Karten nicht mehr möglich, die zahlreichen Stände hinter der Kurve zu besuchen – sei es der e.V.-Infostand zur höchst erfolgreichen Mitgliederkampagne, die Stände der Ultra-Gruppen, das sozialpädagogische Fanprojekt oder die Fanbude. Dagegen ist das beim Traditionstag viel beachtete FCK-Museum für Fans aus dem Westen und Norden ab sofort nicht mehr erreichbar. Und von der Zugänglichkeit des Fanshops wollen wir gar nicht erst sprechen. Ebenso wird sich die Einlasssituation speziell am Horst-Eckel-Tor der Westkurve weiter verschärfen, da die Tribüne mit der größten Kapazität im Stadion nicht mehr durch andere Eingänge im Süden oder Norden entlastet werden kann.

Neben diesen exemplarisch aufgeführten Problemen werden durch eine solche Hauruck-Aktion nicht nur über Jahrzehnte gewachsene Spieltagsrituale und Strukturen mit einem Schlag zu Nichte gemacht, nein, das Spieltagserlebnis vieler Stadionbesucher wird dadurch auch erheblich geschmälert: Ein gemeinsames Bier vor dem Spiel im Stadionumlauf zwischen Westkurven-Jungspund und Südtribunen- Oldie fällt für viele genauso flach wie ein Besuch der beliebten Fressbuden in der Fanhalle Nord. Familien, Freundeskreise oder Bekannte von unterschiedlichen Tribünen werden durch die Maßnahmen auseinandergerissen und es geht ein großer Teil des Gemeinschaftsgefühls auf dem Betze verloren.

Dabei zeichnet sich unser Fritz-Walter-Stadion seit eh und je dadurch aus, dass sich das Publikum der verschiedenen Tribünen vor dem Spiel durchmischen kann, dass man miteinander spricht und dass es eben keine strikte Trennung zwischen den verschiedenen Fangenerationen und -typen gibt. Das sorgt für Verständnis, Austausch und letztendlich für ein wertvolles und wichtiges Miteinander.

Wir fordern deshalb den Verein auf, die Sektorentrennung umgehend zu verwerfen und gemeinsam mit uns Fans eine geeignete Lösung zu finden.

Für einen freien Stadionumlauf auf dem Betze!

Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern

Fanbeirat 1. FC Kaiserslautern